In manchen Bereichen ist Social Media zu einem Sprachrohr mutiert für einige, die besser nicht den Mund aufmachen sollten. Seien es Pandemie-Leugner, Hardcore-Veganer oder das glorreiche Team Xavier – wahnwitzige Theorien treffen Möchtegern-Experten, sodass man wirklich kurz davor steht, sich bei Facebook und Co. abzumelden. Unerträglich und zum Haareraufen.
Aufgrund der genannten Streit-Themen vermisste ich wirklich in letzter Zeit eine weitere Experten-Gruppe: Die Elektromobilitäts-Gegner. Deren Botschaft: Das E-Auto – voller schädlicher Komponenten, reichweitenarm, teuer und einfach völlig unbrauchbar.
Ja, genau – deswegen sollten wir natürlich bei unseren Dampfmaschinen bleiben, die ja wirklich herrlich sauber sind und dem E-Auto in nichts nachstehen. Sarkasmus-Modus OFF: Natürlich wird das E-Auto nie wirklich „grün“ und „Bio“ sein. Jede Art von Fortbewegung wird die Umwelt beeinträchtigen, nur sollten wir auch mal überlegen, vielleicht einen Schritt in die richtige Richtung zu gehen, weniger zu meckern und vor allem nicht bei überholter Technologie zu bleiben.
Fakten prüfen hilft
Bleiben wir bei den Fakten: Elektrofahrzeuge bieten viele Vorteile, aber sie haben auch (noch) einige Nachteile im Vergleich zu herkömmlichen benzinbetriebenen Autos. Eine der größten Fragen, vor denen potenzielle Käufer von Elektroautos stehen, ist, ob sie ein rein elektrisches Fahrzeug (all-electric vehicle = AEV), ein Plug-in-Hybrid-Elektrofahrzeug (plug-in hybrid electric vehicle = PHEV) oder ein benzinbetriebenes Auto kaufen sollen.
Kommen wir nun zu den Vor- und Nachteilen des beliebten Streitobjekts:
Vorteil: Elektroautos sind energieeffizient
Energieeffizienz bezieht sich auf die Energiemenge aus der Kraftstoffquelle, die in tatsächliche Energie für den Antrieb der Räder eines Fahrzeugs umgewandelt wird. AEVs sind weitaus effizienter als konventionelle gasbetriebene Fahrzeuge: AEV-Batterien wandeln 59 bis 62 Prozent der Energie in Fahrzeugbewegung um, während gasbetriebene Fahrzeuge nur zwischen 17 und 21 Prozent umwandeln. Das bedeutet, dass das Aufladen der Batterie eines AEVs mehr zum eigentlichen Antrieb des Fahrzeugs beiträgt als das Tanken an einer Zapfsäule.
Vorteil: Elektroautos reduzieren Emissionen
Die Reduzierung der Emissionen, einschließlich des reduzierten Kraftstoffverbrauchs, ist ein weiterer Vorteil von reinen Elektrofahrzeugen. Da sie auf eine wiederaufladbare Batterie angewiesen sind, entstehen beim Fahren eines Elektroautos keine Auspuffemissionen, die in vielen Ländern eine Hauptquelle der Umweltverschmutzung darstellen. Darüber hinaus bedeutet die wiederaufladbare Batterie viel weniger Geld, das für Treibstoff ausgegeben wird, was bedeutet, dass die gesamte Energie im Inland bezogen werden kann (und oft durch erneuerbare Ressourcen wie Solarpanelsysteme).
Vorteil: Elektroautos sind leistungsstark und wartungsarm
Vollelektrische Fahrzeuge sind auch Hochleistungsfahrzeuge, deren Motoren nicht nur leise und laufruhig sind, sondern auch weniger Wartung erfordern als Verbrennungsmotoren.
Nachteil: Elektroautos können weniger weit fahren
AEVs haben im Durchschnitt eine kürzere Reichweite als gasbetriebene Autos. Die meisten Modelle liegen zwischen 100 und 200 Kilometer und einige Luxusmodelle erreichen Reichweiten von rund 450 Kilometern. Zum Vergleich: Gasbetriebene Fahrzeuge erreichen im Durchschnitt etwa 450 Kilometer mit einem vollen Benzintank, während kraftstoffsparendere Fahrzeuge wesentlich höhere Reichweiten erreichen. Dies kann ein Problem bei der Betrachtung von AEVs sein, wenn man häufig lange Fahrten unternimmt. Auch die fehlende Infrastruktur von Ladestationen ist dabei zu beachten.
Nachteil: Elektroautos brauchen länger zum Tanken
Auch die Betankung von reinen Elektroautos kann ein Thema sein. Das vollständige Aufladen des Akkupacks mit einem Ladegerät der Stufe 1 oder Stufe 2 kann bis zu 8 Stunden dauern, und selbst Schnellladestationen benötigen 30 Minuten, um auf 80 Prozent der Kapazität aufgeladen zu werden. Fahrer von Elektroautos müssen sorgfältiger planen, denn ein Stromausfall lässt sich nicht durch einen Schnellstopp an der Zapfsäule beheben.
Nachteil: Elektroautos sind teurer, und Batteriepakete müssen möglicherweise ersetzt werden
Die Batteriepakete in einem Elektroauto sind teuer und müssen möglicherweise mehr als einmal während der Lebensdauer des Autos ausgetauscht werden. Die Einsparungen bei den Kraftstoffkosten, Steuergutschriften und staatliche Anreize können jedoch dazu beitragen, diese Kosten insgesamt auszugleichen, sofern sie verfügbar sind.
Nachteile künftig ausgemerzt – Prototypen bereits in Reichweite
Insgesamt müssen vollelektrische Fahrzeuge, wie jedes andere Fahrzeug auch, auf der Grundlage der persönlichen Bedürfnisse und der Fahrzeugnutzung bewertet werden. Allerdings erfuhr ich durch persönliche Interviews, dass bereits E-Prototypen existieren, die die genannten Contras schon längst hinter sich gelassen haben – insbesondere die Reichweite. Dass aber vielleicht aus politischen oder anderen Gründen diese Fortschritte zurückgehalten werden, steht auf einem anderen Blatt.
Ich weiß zumindest, dass die Elektromobiltät der nächste Schritt in eine sauberere Zukunft ist und bald auch erschwinglicher sein wird. Ich sehe dem Trend positiv entgegen und lasse mich nicht von der Negativität mancher Social Media-Nutzer beeinflussen.
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