Die aktuelle Coronavirus-Krise zwingt bekanntlich auch uns PR-Berater ins Home Office. Eine neue Situation, die erstmal neu betrachtet werden musste. Die Umstellungen dazu verliefen allerdings einfacher als ich dachte. Als alter Gamer habe ich einen besonders guten und großen Monitor zu Hause stehen, der auch hervorragend für die Arbeit genutzt werden kann. Ebenso auch Gamer-Mouse und Keyboard. Starkes Kabel-Internet und schon konnte die Arbeit losgehen.
Kleinkinder im Home Office
Durch den Luxus eines vierten Zimmers konnte ich auch in Ruhe meine Arbeit verrichten, während meine Frau und mein Sohn den Rest der Wohnung für sich hatten. Wenn der Kleine allerdings mal an die Tür trommelte, muss man sich kurz die Zeit nehmen, um ihn zu beruhigen. Denn einem 2-jährigen zu erklären, dass Papa da ist, aber keine Zeit hat, ist nicht so einfach wie mancher denkt. Allerdings sagten meine täglich kontaktierten Redakteure auch nichts anderes. Meist haben diese auch kleine Kinder zu Hause und man hörte im Hintergrund nicht nur einmal Kinderstimmen. Der PR-Arbeit tat dies keinen Abbruch und auch unsere redaktionellen Kontakte scheinen recht zufrieden zu sein.
Teilweise waren Redakteure sogar sehr angetan vom Home Office, da lange Fahrten zum Büro entfielen. Denn nicht jeder hat einen Anfahrtsweg von nur rund 10 bis 20 Minuten. Ferner genossen auch einige Journalisten, dass sie mittags die Sonne in ihrem Garten auskosten konnten, statt im dunklen Büro zu sitzen. Fazit: Es gibt Vor- und Nachteile, die man für sich individuell betrachten muss.
Obwohl das Home Office soweit funktioniert, ist zurzeit das Kindergarten- und Krippe-Thema für uns PR-Berater und viele Journalisten, aber auch alle anderen Berufsgruppen, sehr brisant. Durch die Verlängerungen der Kontaktsperre, befürchten Eltern, dass Kitas bis Ende August geschlossen bleiben könnten. Zurzeit entladen sich speziell im Social Media-Bereich dazu wütende Diskussionen.
Krippen-Kinder wenig beachtet?
Dies können natürlich nur Eltern mit Kleinkindern nachvollziehen. Andere mit größeren Kindern, wie ich bemerkte, weitaus weniger. Das Problem ist nämlich gravierender: Erstens muss man sich vor Augen führen, dass speziell Kinder im Alter bis 4 Jahre ständige Aufmerksamkeit benötigen, nicht alleine sein und damit spielen können und vor allem noch kein Verständnis dafür aufbringen können, warum keine Freunde besucht werden können oder der Spielplatz genutzt werden darf. Zweitens gehen sämtliche erlernten Inhalte in der Kita zurzeit wieder flöten, sodass die Zwerge wieder in sehr babyhafte Verhaltensweisen zurückkehren. Bei Krippen-Kindern sehr gravierend. Diese Erziehung nun während der Home Office-Arbeit zu leisten, ist für Eltern unmöglich zu stemmen und daher kann ich die wütenden Argumente verstehen. Schulkinder sind da auch meines Erachtens einfacher zu händeln und gerade bei diesen sind nun Lockerungen zu erwarten. Drittens: Sofern nicht Großeltern einspringen können, die eigentlich nicht helfen sollten wegen der bekannten Risiko-Gruppe, sind weitere 3 Monate Betreuung durch Eltern während der Sommer-Monate, mehr als problematisch. Die Nerven liegen nicht nur bei den Großen blank, sondern auch bei den Kleinen.
Wie soll man dem Problem entgegentreten?
Ein ganz schwieriges Thema zurzeit und ein Patent-Rezept habe ich auch nicht. Da speziell Kita-Kinder sich sehr nah kommen, sich umarmen etc. und schon vor Corona immer wieder Erkältungsviren mit nach Hause nahmen, kann ich die Restriktionen verstehen. Andererseits müssen Lösungskonzepte von der Politik schnellstens erfolgen. Angeblich steht zurzeit der Krise laut unserer Regierungsvertreter die Familie im Mittelpunkt, doch im Moment scheint es mir, dass Kleinkinder eher marginal betrachtet werden und man das Ganze zu lapidar abhandelt.
Aktuelle Diskussionen zu diesem Thema sind von vielen Journalisten u.a. bei welt.de, spiegel.de, ndr.de etc. zu verfolgen.
Wie seht Ihr das in Eurer aktuellen Home Office-Situation?
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