Man kennt das- wann immer Freunde aus anderen Großstädten zu Besuch kommen, kann man vorab eine gewisse Skepsis spüren: Braunschweig und Nachtleben? Kulturszene? In-Viertel?? War da was?

Mit Freunden aus Süddeutschland und einer nicht näher genannten Metropole westlich von Peine besuchten wir letztens die „Kultviertelnacht“ im Friedrich Wilhelm-Viertel – und alle waren überrascht: Wow – cooles Viertel, Open Air Bühne mitten in der City, urbanes Rahmenprogramm, PopUp-Galerie, DJs, Projection Mapping auf altehrwürdige Gebäude, Strand-Bar über den Dächern der Stadt und viele, bunte, gutgelaunte Menschen.

Gemeinsam stark für ein neues Viertel

Dass dies beileibe nicht immer so war, muss man dann ja keinem verraten, – aber vielleicht doch. Das Friedrich Wilhelm-Viertel hat nämlich durchaus auch andere Zeiten gesehen, als altes Rotlicht-, Bahnhofs- (und im Mittelalter sogar Hafen-)Viertel hatte es auch immer schon mit schlechtem Image, sozialen Problemen und Leerstand zu tun.

Das zu ändern, ist der der Verein Kultviertel e.V. angetreten, in dem sich Ladenbetreiber und Gastronome mit jungen Kreativen und Start-Ups zusammentaten, um zu zeigen, was möglich wird, wenn alle an einem Strang ziehen. Der Erfolg gibt ihnen recht und ist ein Musterbeispiel dafür, wie mit viel Einsatz, Herzblut, frischen Ideen und einem kreativen Marketingkonzept auch ohne Riesenbudgets Auftritt und Wahrnehmung eines ganzen Quartiers nachhaltig verbessert werden können.

Neben der erwähnten „Kultviertelnacht“ wurde eine Reihe anderer Aktionen ins Leben gerufen – von Pop-Up-Shops über Street Food-Märkte bis zum „Flashwichteln“ in der Weihnachtszeit. Mittlerweile bietet das Viertel neben all dem bunten Treiben mit den Co-Working Spaces „Büro Zentral“ und „BLUEWorking“ auch zwei Locations für flexible und moderne Arbeitsformen. Im regelmäßigen „Quartiersforum“ können sich alle Beteiligten austauschen und über die neuesten Entwicklungen auf den Stand bringen.

Digitales Dabeisein

Neben dem direkten Erleben vor Ort behält der Verein dabei immer auch die gute Sichtbarkeit auf den relevanten sozialen Medien wie Facebook und vor allem Instagram im Blick. Nach jeder Aktion sorgen aufwändig und liebevoll gemachte Kurzvideos und Fotogalerien für viele Clicks, Likes und Shares und formen so nach und nach ein ganz frisches Bild und eine neue Wahrnehmung. Durchaus nicht normal für ein altehrwürdiges Stadtviertel!

Unsere Gäste waren jedenfalls beeindruckt und ich hatte danach drei neue Kunstwerke im Format 20×20 aus der PopUp-Galerie zuhaus.

Ein Video der diesjährigen „Kultviertelnacht“, weitere Infos und Termine gibts auf:

http://www.kultviertel.de