Klein, fein und spannend – so präsentierte sich die nun mittlerweile zweite Bus2Bus in Berlin für mich. Wir waren dort zum ersten Mal vor Ort und ich muss sagen, dass mir diese spezialisierten Messen einfach besser gefallen als die gigantischen Trendmessen, die nur laut, überfüllt und unübersichtlich sind.

Die Bus2Bus fand vom 19. bis 21. März auf dem Berliner Messegelände statt – und zwar in einer einzigen Halle – der Halle 26, die man leider nur erreichte, wenn man eine lange Baustelle umwanderte. Unter dem Motto „Bus meets New Business“ präsentierten insgesamt 103 Ausstellern aus 13 Ländern ihre Produktinnovationen. 1.700 Teilnehmer aus 34 Ländern informierten sich über die Zukunftsthemen der Busbranche. Im Fokus standen dabei Themen wie alternative Antriebe, Autonomes Fahren On-Demand-Mobilität und Best Practice-Beispiele in der Zusammenarbeit mit Startups.

in-tech sorgt für emissionsarme Stadtbusse

Ich war mit unserem Kunden in-tech vor Ort, die ihre Produktneuheit e-troFit vorstellten, eine innovative Umrüstlösung für Stadtbusse. Konventionelle Dieselbusse werden nämlich dank e-troFit zum umweltfreundlichen Elektrofahrzeug – und leisten somit einen aktiven Beitrag zur Emissionsreduktion in den Städten. Die ersten Busse werden im 4. Quartal 2019 ausgeliefert. in-tech konnte bereits den Deutschen Mobilitätspreis 2018 gewinnen sowie den Nachhaltigkeitspreis des Magazins „busplaner“.

Unsere Pressekonferenz war gut besucht und viele spontane Termine ergaben sich ebenfalls, da das Projekt in dieser Art einzigartig ist: in-tech ist der erste Anbieter, der ein E-Umrüstkit anbietet. Wir hoffen, dass sich viele Kommunen und Verkehrsbetriebe dieser Lösung annehmen werden. Denn Elektromobilität ist meines Erachtens einer der Schlüssel zu einer nachhaltigen Mobilität für die Zukunft.

Was hält uns eigentlich davon ab E-Automobile zu kaufen?

Die ersten Elektrofahrzeuge sind seit Jahren auf dem Markt. Doch hohe Einkaufspreise und kurze Reichweiten halten viele Fahrer immer noch davon ab, sich für ein Elektrofahrzeug zu entscheiden. Fraunhofer-Forscher arbeiten beispielsweise derzeit gemeinsam mit der Industrie an neuen Lösungen für innovative Batterien, kabelloses Laden und kosteneffiziente Antriebssysteme. Diese Komponenten sollen dazu beitragen, die Leistung zukünftiger Generationen des Elektroautos zu verbessern.

Hat der Verbrennungsmotor ausgedient?

Der Verbrennungsmotor ist seit mehr als einem Jahrhundert unsere wichtigste Quelle der Mobilität. Doch inzwischen stellen der Klimawandel und die ständig wachsende Weltbevölkerung neue Anforderungen an die Mobilität. Schon heute sind Pkw, Lkw, Motorräder usw. für etwa ein Viertel der Treibhausgasemissionen in Europa verantwortlich. Darüber hinaus belasten Lärm, Feinstaub und Abgase die gesamte Bevölkerung. Aber nicht so bei Elektroautos, die leise und emissionsfrei sind und die Abhängigkeit von Erdölimporten verringern. Ein weiterer Vorteil: Wenn diese Autos mit Strom aus erneuerbaren Quellen betrieben werden, sind sie viel umweltfreundlicher als Benzin- oder Dieselfahrzeuge.

Leider wenig E-Autos auf deutschen Straßen

Doch trotz dieser Vorteile bleiben Elektroautos auf deutschen Straßen ein seltener Anblick. Zu Beginn des Jahres 2019 waren nach Angaben des Kraftfahrtbundesamtes (KBA) in Deutschland nur 19.000 reine Elektroautos und 108.000 Hybridfahrzeuge zugelassen. Die hohen Einkaufspreise, die kurzen Reichweiten und die fehlende Infrastruktur sind für viele Fahrer unüberwindliche Hindernisse. Der führende Markt für E-Mobilität bleibt nach wie vor die USA mit einem Absatz von rund 120.000 Elektro- und Plug-in-Fahrzeugen im Jahr 2018.

Leichte, strapazierfähige Batterien – die Lösung?

Eine Schlüsselkomponente beim Fahren mit Strom ist natürlich das Batteriesystem, das besonders hohe Anforderungen erfüllen muss: Sie muss nicht nur außergewöhnlich leistungsfähig sein, sondern auch leicht, langlebig und sicher. Die Fraunhofer-Forscher entwickelten beispielsweise daraufhin das „Lightweight Energy Pack“. Das System besteht aus hochintegrierten und austauschbaren Energiekomponenten sowie einem Wärmepuffer, der für die richtige Batterietemperatur sorgt. An dem Projekt sind Wissenschaftler der Fraunhofer-Institute für Lasertechnik ILT, für Solare Energiesysteme ISE, für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT und das Fraunhofer-Institut für Werkstoffmechanik IWM beteiligt.

Wir haben also noch ein paar Hindernisse zu stemmen. Die Messe gab mir schon einmal einen Einblick, an was gearbeitet wird und was möglich sein wird. Ich bin gespannt und hoffe, dass mein Sohn später einmal gleich in ein E-Auto einsteigen wird.