Wir besuchten gestern die Veranstaltung „DAB+ im Dialog“ in Berlin in der Vertretung des Freistaates Bayern beim Bund. Im Programm enthalten waren Keynotes politischer Entscheidungsträger und internationaler Experten sowie Diskussionsrunden zwischen Branchenexperten und Publikum rund um die Entwicklung des neuen Radiostandards. Eine spannende Veranstaltung, für die wir einen dicken Pluspunkt vergeben.
Jetzt gibt’s von mir ein paar Auszüge des Programms:
Nach einer kurzen Einführung ging es los mit dem Workshop „DAB+ im Auto: Auf dem Weg zur Serienausstattung? Was sich Hörer wünschen, Autohersteller bieten und Programmveranstalter liefern müssen“. Zu Vortragenden und Diskutierenden gehörten Thomas Glassenhart (JATO), Martin Koch (AUDI), Frank Nowack (FORD ) und Dr. Volker Schott (VDA). Im Gegensatz zu Europa und Amerika sind z.B. bei asiatischen Herstellern 50% DAB Radios serienmäßig in der Ausstattung des Autos. Ein Großteil der Beteiligten machte deutlich, dass auch für Deutschland eine solche Entwicklung unmittelbar ansteht. Dafür müssten jedoch noch mehr Hersteller von einer optionalen DAB Ausstattung abrücken und sich auch auf die Serienausstattung konzentrieren. „Die Nutzerakzeptanz hat sich in letzter Zeit deutlich verbessert. DAB ist die Zukunft des terrestrischen Empfangs.“, beteuerte Frank Nowack von Ford. Seiner Meinung nach würden Onlinedienste zwar weiterhin implementiert, aber „Sie werden das Radio nicht ersetzen, sondern nur ergänzen.“
Im Anschluss lieferten weitere hochrangige Referenten, wie z.B. Dorothee Bär, Staatsministerin für Digitales im Kanzleramt, ihre Keynotes. Bär begrüßt, dass es 2018 10% mehr Digitalradios als im Vorjahr bei den Nutzern gelandet sind. Sie freut sich über den Anstieg und ist überzeugt, dass es positiv weitergeht. Viel Wert legt sie auf die Individualität und Vielfalt der Programme, die weiterhin wachsen. Allen Zweiflern möchte sie die Bedenken nehmen und spricht sich deutlich pro DAB+ aus – für sie Teil einer Lebenserleichterung- und damit -Verbesserung.
Zur Beobachtung der steigenden Zahlen ging sie u.a. kurz auf den Digitalisierungsbericht ein, welchen es seit kurzem ja auch extra für den Bereich Audio gibt.
Der ist übrigens hier einzusehen:
https://www.die-medienanstalten.de/publikationen/digitalisierungsbericht-audio/news/digitalisierungsbericht-audio-2018/ Trends und Erfolge sowie die Vielfalt der aktuellen Audio-Angebote werden hier sichtbar.
Um die Erfolgsfaktoren Politik und Rahmenbedingungen näher ins Zentrum zu rücken, erfolgte schließlich die Diskussionsrunde mit dem Titel: „Marktöffnung: Die digitale Terrestrik braucht Planungssicherheit“. Teilnehmende waren Heike Raab, Staatssekretärin und Bevollmächtigte beim Bund und in Europa, für Medien und Digitales in Rheinland-Pfalz sowie der Intendant von Deutschlandradio Stefan Raue, Präsident des BLM Siegfried Schneider und Prof. Dr. Karola Wille, Intendatin des MDR. Sie blicken motiviert einer noch enger zusammenwachsenden Arbeit von Branchen, Politik und Ländern entgegen.
Um dafür noch einige Tipps von internationaler Ebene zu erhalten, war Patrick Hannon, Präsident des World DAB zu Gast. Er sprach sich für eine enge Kooperation aus und nannte seine „Five Cs“ für das Grundrezept: „Content, Coverage, Consumer equipment, Cars, Communication.“ Es ist aus der Sicht von World DAB also eine Mischung aus Programmvielfalt, Netzabdeckung, einer breiten Auswahl an Geräten und DAB+ ausgestatteten Autos, kombiniert mit einem entsprechenden Kommunikationskonzept.
Weitere Infos unter: https://www.dabplus.de/dialog/ und https://www.dabplus.de/news/
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