Als Ergänzung meines Beitrags zum Thema Social-Media-Trends 2018 möchte ich heute ein wenig näher auf LinkedIn eingehen. LinkedIn ist seit geraumer Zeit nicht mehr nur in Nordamerika erfolgreich, sondern wird auch in der DACH-Region immer stärker genutzt. Mitte 2017 hatte das Netzwerk bereits die Marke von zehn Millionen Mitgliedern im DACH-Raum geknackt. LinkedIns Fokus liegt vor allem auf Lösungen in den Bereichen Rekrutierung, Marketing und Vertrieb. Die Sparten mit den meisten Mitgliedern sind die Automobilherstellung, IT & Dienstleistungen, Marketing und Werbung sowie Ingenieurwesen.
Immer häufiger im Fokus für B2B-Unternehmen
Und da kommen schon unsere Kunden aus den oben genannten Branchen ins Spiel, die immer regelmäßiger bei uns anfragen wie auch sie ihr Unternehmen am besten auf LinkedIn präsentieren können. Vertriebschancen, also Leadgenerierung sind hier vor allem im Fokus. Denn längst geht es bei LinkedIn nicht mehr nur um Recruiting sondern auch um die Erweiterung der vertrieblichen Geschäftsbeziehungen.
LinkedIn kann in der Tat für sehr unterschiedliche Zwecke genutzt werden und daher ist es enorm wichtig sich im Unternehmen erst einmal genau zu überlegen welche Ziele hier verfolgt werden sollen. Geht es primär um die allgemeine Marketing-Kommunikation oder das Recruiting?
Gerne wird auch außer Acht gelassen, dass es bei LinkedIn im Gegensatz zu anderen Netzwerken wie zum Beispiel Facebook oder Twitter extrem schwer bzw. kostspielig ist, neue „Follower“ zu generieren. Das System muss hier von innen heraus aufgebaut werden. Abonnenten kommen fast nur „organisch“ hinzu – nur Reichweite kann gekauft werden, allerdings zu einem hohen Preis. Mitarbeiter sind also gefragt und müssen eingebunden werden, denn um so aktiver sie sind desto schneller wächst die Gemeinschaft und die Reichweite. Was ist also zu tun?
- Möglichst alle relevanten Mitarbeiter sollten einen LinkedIn Account haben und sich mit dem Arbeitgeber vernetzen
- Möglichst viele Mitarbeiter sollten Unternehmensbeiträge „Liken“, „Teilen“ und „Kommentieren“
- Mitarbeiter sollten eigenen, unternehmensbezogenen Content auf ihrem Profil posten
Das ist vielleicht die größte Herausforderung beim Start in diesem Netzwerk und erfordert auf jeden Fall eine gute interne Kommunikation zum Start.
Sind diese Voraussetzungen gegeben und verinnerlicht kann es ins Detail gehen…
Wie können Unternehmen LinkedIn konkret nutzen?
Unternehmens-Präsentation
Unternehmen können sich mit fachlich kompetenten Beiträgen präsentieren. Hierdurch lässt sich die eigene Kompetenz bei potenziellen Mitarbeitern, Investoren und Kunden gut darstellen. Der Content lässt sich optimal auf die eigenen Zielgruppen zuschneiden, da es wenig Streuverluste gibt. Ein wichtiger Punkt dabei ist das Targeting. Da die LinkedIn Nutzer viele persönliche Angaben wie zum Beispiel ihren Berufszweig und ihre Position angeben, wird eine ideale Datenbasis geschaffen, mit der sich gut arbeiten lässt.
Mit regelmäßigen Beiträgen das Unternehmens-Profil interessant halten
Wie immer auf den Sozialen Netzwerden kommt es auf den Content an! Wenn ihr möchtet, dass euer Unternehmen oder das eures Kunden auf LinkedIn wahrgenommen wird, muss regelmäßig interessanter Inhalt veröffentlicht werden. Die Beiträge müssen vor allem für die vorhandenen Netzwerk-Kontakte von Interesse sein. Besonders erfolgreich sind Beiträge mit Zusatzinhalten und Mehrwerte in Form von Videos, hinterlegten Fachbeiträgen etc. Im Grunde alles, was dem Leser neue Erkenntnisse oder die Erweiterung seines eigenen Wissens bringt.
Besonders interessant – die Nutzung des internen LinkedIn Blogsystem „LinkedIn Pulse“
Mit LinkedIn Pulse kann jeder Nutzer sein persönliches Profil ähnlich wie bei einem öffentlichen Blog nutzen, um längeren Content zu veröffentlichen. Dies ist allerdings nicht als Unternehmensseite möglich, sondern nur als Mitarbeiter eines Unternehmen! Die Strategie ist hier daher, über die Kompetenz der eigenen Mitarbeiter dem Unternehmen ein Gesicht zu geben. LinkedIn Pulse ersetzt nicht einen Unternehmensblog, sofern vorhanden, sondern bildet eine weitere Möglichkeit, den anderen Content oder vorhandenen erneut zu verwerten.
Der Vorteil aus Marketing-Sicht:
- Solche „Langformat-Beiträge“ werden nicht nur von anderen LinkedIn-Kontakten oder -Mitgliedern gesehen, sondern sind auch für jeden anderen Interessenten im Netz auffindbar.
- Bei LinkedIn Pulse steht der Mensch im Mittelpunkt. Ziel ist es, sich als Know-how-Träger zu präsentieren und so das Unternehmen positiv zu beleuchten.
- Theoretisch kann jeder Mitarbeiter dort Artikel einstellen – je professioneller sie vorbereitet sind, desto besser.
- Artikel erscheinen dann im jeweiligen Profil und über die Stichwortsuche, weshalb es wichtig ist, über möglichst aktuelle in den Medien zu dem Zeitpunkt stark diskutierte Themen zu kommunizieren.
- Langfristige Redaktionspläne sind weniger sinnvoll als bei einem Firmenblog, da es wichtiger ist, zeitnah auf aktuelle Ereignisse und Themen zu reagieren. Eine Art schnelle Reaktion sozusagen. Am wichtigsten ist die persönliche Sicht der Dinge.
- Artikel können kürzer sein (800 – 1500 Wörter sind genug) als im Blog, aber persönlicher……
Der Erfolg hängt vom Nachrichtencharakter der Beiträge und damit davon ab, dass Mitarbeiter ihre Inhalte und auch die Inhalte ihrer Kollegen auf LinkedIn gewissenhaft teilen. Wenn dieses Engagement nicht garantiert ist, wird es sehr schwierig sein, ein Publikum aufzubauen!
Mein Fazit: LinkedIn lohnt sich auf jeden Fall gerade und auch für Unternehmen im B2B-Bereich. Ein Engagement sollte aber strategisch wohl überlegt sein und die Schulung und Einbindung der Mitarbeiter ist zwingend, um erfolgreich zu sein!
Nützliche Informationen zum Start mit LinkedIn Pulse findet ihr hier.
Wie sind eure Erfahrungen hier? Wir freuen uns über eure Ideen und Kommentare.
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