Eigentlich stellt sich uns die Frage nicht wirklich; dennoch kommen immer wieder Kunden, vor allem Newcomer, auf uns zu und wissen nicht genau, was sie tun sollen.
Gut, wenn die Agentur gefragt wird, aber oft haben Kunden eigene Vorstellungen, die der aktuellen Markenbekanntheit nicht immer Rechnung tragen. Da kann der Berater mit Engelszungen reden, der Kunde lässt sich manchmal einfach nicht überzeugen. Und anschließend ist die Ernüchterung auf Kundenseite genau so groß wie der Frust bei der Agentur.
Wie kommt es dazu?
Meistens träumen kleinere Unternehmen, die gerade auf dem Deutschen Markt Fuß fassen wollen, davon eine große Pressekonferenz oder einen Presseevent zu veranstalten und erhoffen dadurch eine große Aufmerksamkeit – vom Start weg. Apple, Samsung und Co. machen es seit Jahren vor, Keynotes und große Gesten, ein voller Saal und eine illustre Journalistenschar. Nur wird oft vergessen, dass diese Marken seit Jahren im Geschäft sind und sich dementsprechend entwickelt haben. Auch Huawai hat klein angefangen. Ich erinnere mich noch an die ersten Auftritte als Partner auf dem Stand von 20/20 mobile. Heutzutage füllt das Unternehmen jeden Saal.
Aber was haben Newcomer am Anfang zu bieten? Die Markenbekanntheit muss sich erst noch entwickeln, die Produkte sind in den Augen der Hersteller immer top, aber häufig noch nicht fertig, die Beziehungen zu den Journalisten und Bloggern noch nicht gefestigt.
Der Big Bang, oft zitiert, selten erreicht, ist heutzutage von besagten Newcomern nur ganz selten produzierbar. Wer heute noch glaubt, dass Journalisten die Zeit hätten, bei jeder Meldung eines neuen Gadgets lange Recherchen durchzuführen, kennt den Druck nicht, der in traditionellen Verlagshäusern und auch bei Onlinemedien herrscht. Hier ist Zeit sprichwörtlich Geld. Aber sind Presseevents deshalb nicht zu realisieren? Eindeutig nein. Aber jede Aktion muss zum Unternehmen passen und authentisch sein. Auch Geduld ist dabei gefragt.
Media Relations ist das Zauberwort. Brands müssen sich den Respekt der Journalisten und Blogger erarbeiten und verdienen. Das hört sich brutal an und ist es auch. Gute Kontakte wachsen nicht auf Bäumen, sie müssen sich entwickeln. Aber selbst die besten Buddies müssen ihr Pensum schaffen. Hier ist Fingerspitzengefühl gefragt und Ehrlichkeit, bei Kunden und auf Seiten der Beraterteams.
Deshalb raten wir jedem Kunden, erst einmal mit einer Pressetour zu starten, um die Journalisten kennen zu lernen. Denn das funktioniert am besten im persönlichen Gespräch. Der Journalist nimmt sich die Zeit, hat nur den kurzen Weg in den Konfi und muss das Gebäude nicht verlassen.
Später dann, wenn sich der Brand und die Beziehungen zu den Medien entwickeln haben, sind Presseevents eine gute Gelegenheit mehrere Personen auf einmal zu treffen, ohne Zeitverlust durch Reisen. Aber auch hier ist Geduld gefragt. Unsere Kunden Feuerwear und Phicomm sind da gute Beispiele. Wir haben zwei Jahre lang Pressetouren präferiert und sind danach zu Events übergegangen. Die Teilnehmerzahl steigert sich von Jahr zu Jahr.
Ende offen.
Das Fazit? Es gibt kein Patentrezept, nur gute Beratung.
Wir jedenfalls sehen uns jeden Kunden genau an, recherchieren im Vorfeld, wie hoch das Interesse der Journalisten ist, empfehlen dem Kunden die geeignete Maßnahme und legen los.
Das hört sich einfacher an als es ist – wichtig ist nur, dass sich alle Seiten, Kunde, Journalist und Berater mit dem Ergebnis wohlfühlen. Bisher ist uns das ganz gut gelungen.
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