Der Präsidentschaftswahlkampf in den Vereinigten Staaten hat mitunter ein (undankbares) Phänomen zu Tage geführt: Der Kandidat und heutige Präsident Donald Trump trat nahezu täglich vor die Presse und berichtete von sogenannten „Fake News“, die über ihn und seinen gesamten Stab verbreitet wurden. Auch heute noch lässt der mächtigste Mann der Welt nicht davon ab, etablierte Medien wie etwa CNN und die New York Times als „Fake-News-Medien“ zu bezeichnen. Durch diese Omnipräsenz der Worte „Fake News“ wird der Eindruck vermittelt, das es sich dabei um etwas ganz Neues handelt und unter anderem auch die PR-Branche auf eine Probe stellt. Aber ist das wirklich so? Sind Fake News wirklich neu oder sind die Falschmeldungen nicht eher ein alter Hut, mit dem PR-Professionals seit Jahren zu tun haben und entsprechen reagieren, wenn sie davon betroffen sind?Jeder von uns kennt Fake-News: Der 1. April steht symbolisch für diese Falschmeldungen. Sogar seriöse Medien haben dieses Jahr u.a. berichtet, dass eine Textnachricht bei WhatsApp nun 8 Cent kosten wird, das Unternehmen aber Abomodelle einführt oder Burger King eine Zahnpasta mit Burger-Geschmack auf den Markt bringt (wirklich sehr schade, dass es sich dabei um eine Fake-News gehandelt hat). Im Netz gibt es bereits zahlreiche Studien und Whitepaper zu dieser Thematik und in der vergangenen Woche war ich Teilnehmer eines 30-Minütigen Online-Seminars zum Thema „Fake News in der PR“. Die Erkenntnis:
• Fake-News heizen aktuelle Debatten auf
• Falschmeldungen untergraben die Glaubwürdigkeit der Medien und schaden indirekt auch der PR-Branche
• Unternehmen müssten Strategien besitzen, um schnellstmöglich und effektiv auf Fake-News reagieren zu können
• Skepsis, Ehrlichkeit, Transparenz und Vertrauenswürdigkeit sind das beste Rezept gegen Falschmeldungen
• Die PR-Branche muss zukünftig höhere Standards in Bezug auf Fakten und deren Interpretation setzen
Sind diese Erkenntnisse wirklich neu? Ist es nicht eher so, dass es Fake News eigentlich schon immer gegeben hat, sie aber durch die Ereignisse des letzten Jahres (vorrangig im Online-Bereich), einen starken Aufwind erlebt haben aber früher eher als „Falschmeldung“ oder „Ente“ bezeichnet wurden? Von den oben genannten Erkenntnissen und Expertenmeinungen während des Online-Seminars, das sich leider recht schnell zur einer Kaffeefahrt-Verkaufsveranstaltung entwickelt hat, war ich leider enttäuscht, da sie überhaupt nichts Neues darstellen. Falschmeldungen haben auch schon vor Donald Trump und Co. der Reputation der Medien oder Unternehmen geschadet. Und dass wir immer ehrlich sein sollten (auch im Umgang mit den Medien), um glaubwürdig zu sein, habe ich schon im Kindesalter gelernt. Das Thema Krisenmanagement ist ebenfalls nicht neu, auch wenn die Anzahl der Fake News merklich zugenommen hat. Ich stimme jedoch zu, dass man einen kritischen Blick auf Nachrichten, die vor allem über soziale Netzwerke wie Facebook gestreut werden, etwas kritischer hinterfragen sollte.
Wie ist eure Meinung?
Werden Fake News Auswirkungen auf die Handlungsweise und Strategien von PR-Professionals und Unternehmen haben oder glaubt ihr auch, dass es sich dabei um ein bekanntes Phänomen im neuen Gewand handelt?
Hinterlasse einen Kommentar