YouTube gehört seit Jahren zu den absoluten Top-Playern unter den sozialen Netzwerken. Um nur einige faszinierende Eckdaten zu nennen: YouTube gibt es in gibt es in 75 Ländern und 61 Sprachen, mehr als eine Milliarde Menschen nutzen die Plattform, täglich werden Videos mit einer Gesamtdauer von mehreren hundert Millionen Stunden wiedergegeben und Milliarden Aufrufe generiert. Hinter diesen Zahlen stecken laut einer von Google beauftragten Studie viele engagierte Nutzer zwischen 18 und 34 Jahren (37%), die aktiv nach Inhalten suchen, die sie mit anderen teilen können. Sie tummeln sich auf YouTube, um unterhalten zu werden und ihren Interessen nachzugehen. Und als ob das nicht schon interessant genug wäre, sehen sich über 1/3 der YouTube-Nutzer sogar als Meinungsführer.
36 Prozent geben an, dass sie Produkte, Dienstleistungen und Restaurants bewerten, und 63 Prozent erzählen ihren Freunden von ihren Lieblingsmarken. Fast ein Drittel sagen, dass sie in ihrer Clique gern die ersten sein möchten, die ein neues Produkt ausprobieren. Neben YouTube-Videos teilen sie auch andere Inhalte im Internet. Einer von zweien teilt Links selbst oder solche, die andere bereits geteilt haben. 38 Prozent verfassen einen Kommentar oder eine Rezension auf einem Blog oder in einem Forum. Und 41 Prozent sagen, dass sie mit Freunden und Bekannten über interessante Inhalte sprechen. Von all dem können Werbetreibende profitieren, indem sie Anzeigen und Inhalte kreieren, die die Nutzer gern anschauen und weiterempfehlen. Ich möchte an dieser Stelle aber selbstverständlich nicht verschweigen, dass es seit einiger Zeit neue Formate gibt, die das Potential haben, YouTube zumindest in Teilen den Rang abzulaufen. Vine, Twitch und YouNow bieten Features und Darstellungsformen, die auf YouTube bislang kaum bedient werden. Snapchat erlaubt spontane Videoclips mit netten Gimmicks, Vessel lockt mit exklusiven Inhalten. Trotzdem, derzeit ist YouTube nicht nur erfolgreichste Video-Plattform, sondern auch die zweitwichtigste Suchmaschine der Welt. Wer sein Video mit den passenden Tags/Keywords auf YouTube hochlädt hat gute Chancen, bei den passenden Suchbegriffen auch gelistet (und damit gefunden) zu werden.
Alle Zeichen stehen auf Werbung
Bei YouTube stehen seit einiger Zeit alle Zeichen auf Werbung. Google verrät nicht, wie viel genau YouTube mit Werbung verdient, doch laut einer Analyse der Investmentfirma Jefferies nahm YouTube im vergangenen Jahr 5,9 Milliarden Dollar mit Anzeigen und Werbeclips ein. Aber damit kratzt Google erst an der Oberfläche des milliardenschweren Marktes für Bewegtbild-Werbung: Etwa 200 Milliarden Dollar nahmen Fernsehsender im vergangenen Jahr weltweit mit Werbung ein, in Deutschland gaben die Werbekunden 2014 laut einer Analyse von PwC 13,5 Milliarden Euro aus. Viele YouTube Filme werden inzwischen für Werbung genutzt. Die Mehrzahl der über eine Million Werbetreibenden auf der Plattform sind laut YouTube kleine und mittelständische Unternehmen. Um die Werbung richtig zu platzieren, hat Google einen neuen Algorithmus namens „Preference Score“ entwickelt, der die – für die Platzierung in Frage kommenden Top-Kanäle – nicht nach Anzahl der Videoabrufe identifiziert, sondern nach der Art des Engagements ihrer Fans. Dadurch werden nur jene Kanäle gut platziert, auf denen über Monate hinweg viele Fans zusehen und Videos kommentieren. Mit dieser Auswahlmethode will YouTube ausschließen, dass hoch bezahlte Werbespots vor populären und beliebten Videos laufen. Diese werden zwar teilweise millionenfach abgerufen, eignen sich aber kaum als Werbeumfeld für die Einführung neuer Premiummarken.
Mein Produkt bei YouTube – so geht‘s
Das eigene Produkt könnt Ihr über jedes beliebige Anzeigenformat – Bild-, Video- und Textanzeigen auf der YouTube-Website sowie auf Inhaltskategorien platzieren. Dabei könnt ihr auch bestimmte Inhalte auf der YouTube-Website ausschließen, um zu verhindern, dass Eure Anzeigen dort erscheinen. Wollt ihr nicht gleich bezahlen, sondern zunächst ein paar eigene Erfahrungen auf dem Netzwerk sammeln, könnt Ihr einen eigenen YouTube-Channel für Eure Videos anlegen und diesen bewerben. YouTube bietet den technischen Vorteil eine ausgezeichnete Videoqualität aus den Uploads zu erzeugen. Das Design eines YouTube-Kanals sollte sich dabei immer an der Corporate-Identity des Unternehmens orientieren. Und man sollte natürlich wirklich gutes Material haben, wenn man diesen Schritt wagt. Wie bereits erwähnt kommen Nutzer vor allem auf einen YouTube-Kanal, um unterhalten oder informiert zu werden. Es lohnt sich deshalb, sich vor jedem Upload eines Videos die Frage zu stellen, ob das eigene Video mindestens eine dieser Kriterien erfüllt. Hands-on-Videos, Tutorials oder Werbespots mit viralem Charakter sind also definitiv wünschenswert. Videos, die zu sehr in Richtung Promotion gehen und kaum greifbare Informationen und Unterhaltung bieten, sollten dagegen lieber für eher „klassische“ Marketingkampagnen verwendet werden.
Und YouTube wartet noch mit einem weiteren, oft unterbewertetem Vorteil auf. Wer auf YouTube Videos platziert und auf die eigene Hompage verlinkt wird für Suchmaschinen interessanter und damit besser gerankt. Dadurch können YouTube-Videos indirekt den Traffic einer Web-Site Website steigern. Das klingt doch alles ziemlich verlockend, oder?
Hier noch einige Tipps, wie Ihr die Auffindbarkeit Eurer Videos bei YouTube verbessern könnt:
- Wählt zum Hochladen Eures Videos den richtigen Zeitpunkt! Für gewöhnlich steigt die Nutzung von Videos auf YouTube im Laufe des Tages an. Am frühen Abend werden die meisten Videos angesehen, bevor die Aufrufe später wieder weniger werden. Dies gilt zwar nicht für alle Kanäle, man sollte es jedoch als allgemeines Muster im Hinterkopf behalten. Außerdem schauen sich Nutzer am Wochenende meist mehr Videos an als an Wochentagen.
- Ladet kontinuierlich neue Videos hoch! Durch das Bereitstellen immer neuer Inhalte sorgst du dafür, dass deine Zuschauer das Interesse an deinem Kanal nicht verlieren.
- Verwendet benutzerdefinierte Thumbnails! Diese können dazu beitragen, dass sich deine Videos von der Masse abheben. Meist repräsentieren sie deine Inhalte besser als ein einzelner Frame.
- Optimiert den Titel, die Beschreibung und Tags Eures Videos! YouTube-Nutzer und die Suchalgorithmen von YouTube nutzen die Informationen aus Titeln/Beschreibungen/Tags, um dein Video einzuordnen. Du solltest deshalb relevante Wörter oder Wortgruppen am Anfang deines Titels einbauen.
- Bewerbt Euren Kanal mit Adwords für Videos! Um mehr Aufrufe und Abonnenten für deinen Kanal zu gewinnen, kannst du über AdWords für Videos in eine Anzeigenkampagne für deine Videos auf YouTube investieren. Du kannst zum Beispiel eine Anzeige produzieren, die vor dem Start eines Videos oder neben einem Video auf dessen YouTube-Wiedergabeseite eingeblendet wird. Nutze dabei Achte auf einen klaren Call-to-Action wie „Zum Abonnieren hier klicken“ oder „Mehr von /Kanalname“.
- Leitet die Zuschauer durch Anmerkungen zu weiteren Videos! Bringe sie dazu, sich mehr von deinen Inhalten anzusehen, indem du sie mit Anmerkungen auf Playlists und weitere Videos verweist.
- Nutzt AdWords-Targeting-Tools! Beim Placement-Targeting wird deine Anzeige auf anderen Kanälen geschaltet, die sich deine potenziellen Zuschauer bereits ansehen. Über das Targeting nach Interessenkategorien kannst du neue Zuschauer orientiert an ihren Interessen erreichen.
- Nutzt die Möglichkeit der Cross-Promotion über andere Kanäle! Über das Remarketing von AdWords für Videos kannst du dich an das bestehende Publikum eines anderen Kanals wenden. Dazu muss der Partnerkanal sein YouTube-Konto mit deinem AdWords-Konto verknüpfen.
So und nun aber wirklich „Fröhliche Weihnachten“!
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