Lauschige Sträßchen, gemütliche kleine Cafes, nette Shops, kurz: amerikanisches Kleinstadtflair wie aus den 50ties – nicht gerade das, was man sich unter dem Großraum Los Angeles vorstellt. Da fallen einem doch eher Begriffe wie Moloch ein… Und auch wenn wir sowieso finden, dass diese Stadt soviel besser ist als ihr Ruf, waren wir doch noch einmal angenehm überrascht, als wir vom Highway ins idyllische Sierra Madre abbogen. Staus, Smog, Stress – in diesem charmanten Städtchen ist nichts davon zu spüren. Hier, in einem äußerlich eher unauffälligen Gebäude, hat unser langjähriger Kunde booq sein Headquarter aufgeschlagen. Thorsten Trotzenberg, gebürtiger Husumer, ging nach seinem Produktdesign-Studium in die USA und gründete dort vor mehr als zwölf Jahren das Taschenlabel booq. Schon seit  2008 begleiten wir booq als PR-Agentur – aber irgendwie wollte es mit einer Reise nach Sierra Madre bislang nie so recht klappen.

Als wir von ein paar Wochen auf dem Weg von Los Angeles nach Las Vegas waren, freuten wir uns daher ganz besonders darauf, endlich mal die Firmenzentrale kennenzulernen, in der die tollen Taschen und Rucksäcke designt werden. Der Chef weilte zwar gerade im Skiurlaub, aber seine rechte Hand Orlando Saxer, der als Customer Support Representative for European Sales den europäischen Vertrieb steuert, nahm sich viel Zeit, uns das coole Büro zu zeigen: ein zweistöckiges offenes Loft mit reichlich Platz für das kleine aber feine Team aus Designern und Vertriebs-Experten und natürlich für Kollektionen und Entwürfe. 

Cooler Männerhaushalt

Im Mittelpunkt des offenen Büros befindet sich eine großzügige, perfekt eingerichtete Küche, die allerdings in erster Linie für Meetings genutzt wird. Gebacken und gekocht wird hier nicht, aber natürlich reichlich lebenserhaltende Nervennahrung wie Cookies und Schokolade aufbewahrt – Männerhaushalt eben. Auch die Dachterrasse, auf deren Besichtigung wir angesichts der jedem Kalifornien-Klischee trotzenden eisigen Temperaturen verzichteten, wurde bisher nicht zum Sonnenbaden oder Grillen genutzt. Bei booq wird gearbeitet – aber natürlich kommt der Spaß nicht zu kurz. So lacht uns auf dem Kühlschrank ein Filmposter mit Portraits der booq-Mitstreiter entgegen. Und natürlich sind vor allem die vielen Taschen, Sleeves und Rucksäcke präsent, die booq gerade im Angebot hat, aber auch Prototypen von neuen Ideen. Darauf waren wir natürlich ganz besonders neugierig.

Limited Edition geplant & neue Materialien werden erforscht

Und wir durften auch schon mal einen Blick auf die geplanten Neuvorstellungen in diesem Jahr werfen. Es ist noch zu früh, um Details zu verraten, aber soviel sei gesagt: Es steht einiges in den Startlöchern. So ist unter anderem eine Limited Edition geplant, bei denen booq-Klassiker in neuen Materialien und Farben aufgelegt werden, alle jeweils in streng begrenzten Stückzahlen. Denn auch, wenn oft nach frischem Looks und frohen Farben gefragt wird – gekauft wird letztlich doch wieder die graue Tasche oder der schwarze Rucksack. Daher sind Farb- und Materialexperimente nur im kleinen Rahmen möglich und es bleibt bei den unterschiedlichen Grauschattierungen. Dabei lässt der kreative Firmengründer auch immer wieder neue Materialien erforschen. Zuletzt hat er Tarpaulin für sich entdeckt, ein absolut wetterfestes Material, das an das robuste Ölzeug der Seeleute erinnert.
Auch für Fotofreunde hat booq ein neues Produkt geplant: Noch im Frühjahr wird es eine neue Tasche mit viel Platz für Kamera und Zubehör geben. Überhaupt, Zubehör. Den Rucksäcken und Taschen von booq merkt man einfach an, dass der Firmengründer und seine Mitstreiter kreative Profis sind und damit auch selbst die ideale Zielgruppe ihrer Entwicklungen. Ein sauber strukturiertes Innenleben ist den Designern daher mindestens genauso wichtig wie ein schickes Design. Einfach alles ganz bodenständig – kein Wunder, dass sich das kleine Unternehmen in Sierra Madre so wohl fühlt. Auch wir wären hier gern noch etwas länger geblieben.